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"Salamitaktik"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?

Als Salamitaktik wird ein Vorgehen bezeichnet, mithilfe dessen die zu verführende Person "scheibchenweise" davon überzeugt wird, sich immer mehr dem Willen des Anderen unterzuordnen und sich schließlich ganz seinem Verlangen hinzugeben.

Der Begriff kommt aus dem Ungarischen, von wo er aus dem politischen Bereich übernommen (zalámitaktika) und zunächst nur im politischen Sinne gebraucht wurde. Die Anwendung in Deutschland wurde Rahmen des sogenannten "Kalten Krieges" populär und in der Presse auf so gut wie jeder Verhandlung mit kommunistischen Regimen angewendet.

Vorgehensweise generell bei der Salamitaktik

Bei der Salamitaktik werden Zugeständnisse durch Überzeugungsarbeit, Tricks und oft auch Nötigung sozusagen "scheibchenweise" wie bei einer Salamiwurst erreicht.

Positive Sicht der Salamitaktik

Die positive Seite der "Salamitatik" liegt darin, dass sich viele Menschen "große Schritte" in eine neue Richtung nicht vorstellen können. Sie werden also in Teilschritten an neue Aufgaben herangeführt - zum Beispiel auch an neue Liebestechniken.

Vorgehensweise in der Verführung durch Salamitaktik

Bei der Verführung wird versucht, zunächst kleine und kleinste Gunstbezeugungen zu bekommen, wobei zugleich die Konsequenzen einer Verführung verharmlost werden. Das tatsächlich dabei entstehende Beziehungsgeflecht ist kompliziert, jedoch versucht der Verführer, jedes Zugeständnis und jede Blöße der zu verführenden Person als Einwilligung zu interpretieren. Nach und nach werden dann immer mehr "Scheibchen" vom freien Willen abgeschnitten, und man hofft darauf, dass sich die Person schon irgendwie in die Verführung "fügen" würde. Bei jeder Salamitaktik, bei der kein Nachdruck ausgeübt werden kann, geht der Verführer das Risiko des Versagens ein, weil es der zu verführenden Person jederzeit möglich ist, eine Verführung nach der Salamitaktik abzubrechen.

Literaturbeispiel für die Salamitaktik

In der Kurzgeschichte "Partyausklang" von Chester Himes wird eine Salamitaktik beschrieben (gekürzt):

Zieh die Schuhe aus, Baby"
"Ich will nicht"
Also zog er seien Schuhe aus. Noch ein Drink.
"Zieh dich aus Baby"
"Ich will nicht"
So fing er an, sich selbst auszuziehen.
…
"Du bist nackt", sagte sie …"
"Ja, das bin ich", sagte er.
"und wozu das?
"um ins Bett zu gehen"

Die Verführung misslang übrigens im letzten Moment.

Die Salamitaktik im Graubereich der sexuellen Rekrutierung

Eine besonders raffinierte Variante der Salamitaktik besteht darin, einen Menschen mit sexuellen Absichten "anzufüttern", die dieser begierig aufnimmt - doch dienen diese Maßnahmen nur dazu, sie oder ihn immer tiefer ein Labyrinth sexueller Abhängigkeiten zu locken. Dabei scheuen sich Verführerinnen oder Verführer oft nicht, das Mittel der Nötigung anzuwenden, nach dem Motto "mitgegangen, mitgefangen", um solche Personen für ihre Zwecke zu rekrutieren.

Salamitaktik bei US-amerikanischen PUAs

Die Salamitaktik ist auch eine der Prinzipien, nach denen sogenannte PUAs vorgehen. Sie benutzen dabei vorgespielte Gefühle, die sie so gut beherrschen, dass sie von naiven Frauen für echte Gefühle gehalten werden.

Euer Autor Gebhard (sehpferd)

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