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"Eva"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?

Eva steht in der Geschichte der Erotik für die „Frau an sich“ oder für „das Weibliche“ – und entsprechend wird sie als ursprüngliche, naturhafte, nackte, schöne und begehrenswerte Frau verehrt, an die der Gott der Bibel Gott noch selbst Hand angelegt hat.

Andererseits wird sie aber bereits als „Verführerin“ und als „Sünderin“ beschrieben, weil sie mithilfe der Schlange ihren Mann, Adam, dazu veranlasste, vom verbotenen „Baum der Erkenntnis“ zu essen (Genesis 2,16). Daraus wurde dann kirchlicherseits die Legende von der „Erbsünde“, die von Eva begangen wurde.

Die Sicht der Genesis auf Eva

Die Genesis lässt hier allerdings viele Fragen offen, denn in ihrem ersten Kapitel erfahren wir bereits, dass „Gott den Menschen in seinem Bilde (schuf)“, und zwar als „Mann und Weib“. Dazu gab Gott folgenden Auftrag: „Seid fruchtbar und mehret euch“. (Genesis 1,27). Er hätte dies wohl kaum getan, wenn er den Geschlechtsverkehr nicht gewollt hätte.

Der Sündenfall selbst hatte mit Sexualität nicht das Geringste zu tun, sondern ausschließlich mit der Übertretung des einzigen Verbots, das Gott den Menschen auferlegt hatte: nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen“. Auch die Verführung Evas wurde keinesfalls durch einen böswilligen Teufel initiiert, sondern durch eine gewöhnliche Schlange.

Eva im Volke

Der Vorname „Eva“ ist durch die Jahrhunderte sehr beliebt geblieben. Er steht sowohl für die „Mutter des Lebens“ wie auch für die „Verführerin“ und im Volksmund allgemein für das „ewig Weibliche“. In der Literatur wurde früher oft von „einer Eva“ gesprochen, wenn eine sinnliche Frau gemeint war, und von „Evastöchtern“, wenn von betont weiblichen oder sehr sinnlichen Frauen geschrieben wurde. Gleich dem „Adamskostüm“ hört man auch oft den Begriff „Evaskostüm“ für die Nacktheit.

Eva in der Malerei

Lange Zeit galt es nicht als schicklich, nackte Menschen bildlich darzustellen. Unter den Frauen bildete allein Eva die Ausnahme, denn die Genesis beschreibt sie als nackt und naturhaft. Dies haben sich zahllose Maler zunutze gemacht, wenn sie die Frau an sich in ihrer unverhüllten Schönheit darstellen wollten. Zitat: „Die große Epoche der Adam-und-Eva-Darstellungen lag … gegen Ende des Mittelalters und am Anfang der Renaissance, in einer Zeit, in der die Erotik noch des Alibis religiöser Themen bedurfte, um nicht abgelehnt zu werden“.

Besonderheiten: Eva in Konkurrenz zu Lilith

Nach einer jüdischen Überlieferung war Eva erst Adams zweite Frau. Die ursprünglich von Gott aus Lehm geformte Frau war Lilith , die sich jedoch weigerte, beim Geschlechtsakt unten zu liegen, sondern Adam sexuell dominieren wollte. Nach dieser Überlieferung verschwand Lilith aus dem Paradies, so dass Adam nun erst allein war.

Besonderheiten: Eva in Konkurrenz zu Maria

Die nach christlicher Auffassung jungfräuliche Gebärerin des Jesus von Nazareth, Maria, tritt als reine "Mutter Gottes" in Konkurrenz zu Eva, der Sünderin. Trotz dieser Aussage ist es der Kirche nie gelungen, die Person der Maria zum Leitbild junger Frauen zu erheben.

Weitere erotische Gestalten der Bibel

Im Pentateuch (die Bücher Mose) erscheinen zahlreiche Geschichten von weiblichen Personen, die ihre Erotik oder Sexualität einsetzen, um Männer zu beeindrucken oder die auf andere Weise in einen Zusammenhang mit Sexualität gebracht werden. Sie wurden in der Regel durch erotische Darstellungen in der Malerei bekannt.

Euer Autor Gebhard (sehpferd)

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