lechzen.de Erotik Lexikon 3100 Erotik Begriffe

"Zuschreibungen"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?

"Zuschreibungen" nennt man Eigenschaften, die einer bestimmten Gruppe von Menschen vom Hörensagen, mehr aber noch durch Schrifttum (daher der Name) "angedichtet" werden.

Die häufigsten erotischen Zuschreibungen haben wir hier zusammengefasst:

Männer über Frauen

Praktisch die gesamte "Sittengeschichte" wurde von Männern geschrieben. Dabei wurde von "den Eigenschaften" der Frauen berichtet, also verallgemeinert. In der Liebe wurde den Frauen zwar eine gewisse Verlockung ("Anmut, Charme") zugeschrieben, aber auch eine "weibliche Zurückhaltung" in allen sexuellen Dingen. Die Magazine aus der bürgerlichen Welt versuchten zur gleichen Zeit, die Rolle der Frauen festzuschreiben. Dazu gehörte auch, sie als "anständige Frau" erotisch weitgehend passiv einzustufen und junge Mädchen auch zur erotischen "Keuschheit" zu erziehen. Die Doppelmoral entstand daraus, dass man sich "eigentlich" erotisch aktive Frauen wünschte - und diese zur Genüge in Bordellen vorfand.

Heute werden Frauen in "Stammtischgesprächen" vielfach als "geile Schlampen" bezeichnet - ein Zeichen dafür, dass die Männer das Frauenbild des Bürgertums weiter verinnerlicht haben und Frauen keine eigenständigen sexuellen Bedürfnisse gestatten wollen.

Frauen über Männern

Frauen schrieben über Männer vor allem in der Blütezeit der Emanzipation, namentlich in der stark von Ideologien unterwanderten 1970er Emanzipation. Dabei wurden den Männern vor allem Macho-Eigenschaften zugeschrieben, aber auch auf die Schwächen der Männer hingewiesen. Das alles gipfelte in dem Vorwurf, Männer seien "schwanzgesteuert".

Sternzeichen

Den Sternzeichen werden allgemein Eigenschaften zugeschrieben, denen wieder erotische Bedeutungen beigemessen werden. Typisch dafür sind die Unterscheidungen zwischen "feurigen" Frühjahrsgeborenen und "in sich gekehrten" Herbstgeborenen. Daraus werden auch Ableitungen auf das Zusammenleben gewagt. Die Astrologie ist der verbreitetste Volksaberglaube.

Haarfarben

Insbesondere Frauen wird erotisches Verlangen bei Rothaarigkeit zugeschrieben, während Blondinen als "geil aber doof" und Schwarzhaarige als "rassig" beschrieben werden.

Ethnien, Nationen, Völker

Die Zuschreibungen stammen aus den vielfältigen Sittengeschichten des 19. Jahrhunderts sowie von Reisenden und aus den Präferenzen bei der Auswahl für Serails (Harems) und Bordellen.

Während in Harems sowohl schwarzhäutige wie weißhäutige Frauen als Attraktionen galten, waren es in den europäischen Bordellen vor allem "Negerinnen", also schwarzhäutige Frauen und Mischlinge. Daneben galten Slawinnen aller Art und "orientalische" (meist mandeläugige) Schönheiten als erotische Attraktionen. Schwedinnen wird zugeschrieben, besonders "willig zu" sein, wenn es um schnellen Geschlechtsverkehr geht. Seit es einen Asienboom gibt, gelten auch asiatische Frauen als "willig" und zuvorkommend.

Unter weißen Frauen gelten den Zuschreibungen nach Südländer, Russen und alle schwarzhäutigen Männer als sexuell begehrenswert.

Religionen

Oft wird versucht, den Religionsangehörigen bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben: Katholikinnen gelten als bimoralisch (Fasching, Beichtmöglichkeit), Protestantinnen als harsch und prüde, Jüdinnen als offen, Angehörige germanisch beeinflusster Religionen (Schwedinnen) als bereitwillig, Angehörige vieler asiatischer Religionen als morallos. Diese Unterscheidungen sind haltlos geworden, seit die meisten westlichen und fernöstlichen Religionen nicht mehr im Lebensmittelpunkt der Menschen stehen.

Euer Autor Gebhard (sehpferd)

Auf in die Praxis:

Das größte Erotik-Lexikon im WWW

Auf Lechzen.de findest Du das mit über 3.100 Begriffen zur Zeit größte Erotik-Lexikon im Internet. Hier kannst Du Erklärungen zu Begriffen aus der Themenwelt "Liebe, Dating, Erotik & Sex" nachschlagen. Wir haben die Stichwörter selbst recherchiert und formuliert, aber natürlich findest Du auch weiterführende Links zu informativen Quellen.