"Triebtheorie"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?

Die moderne Triebtheorie ist ein Kind der Psychoanylse, namentlich eine Schöpfung des Psychoanalytikers Sigmund Freud.

Sie wurde nötig, nachdem des nötig weurde, as Bild des Kulturmenschen, das die bürgerliche Gesellschaft zu Zeiten Freuds hochgehalten hatte, zu korrigieren. Immerhin musste man dem Bürger beibringen, wie der Menschen, der gerade noch als „edel, hilfreich und gut“ bezeichnet wurde, nun eben auch „natürlich, triebhaft und unbewusst“ handeln konnte. Dazu bedurfte es einer halbwegs stichhaltigen Theorie.

Im Grunde tat Freud nicht viel mehr, als den Sexualtrieb in das Menschenbild der damaligen Zeit einzubauen – deshalb seine Triebtheorie. Ihre wissenschaftliche Bedeutung ist minimal, weil sie nur feststellt, dass der Mensch sich als Lebewesen nicht völlig von seiner naturhaften Bestimmung entfernen kann: Er bliebe in gewisser Weise ein Teil der Natur. Selbst wer religiös dagegen argumentierte will, kann es nicht: Gott selbst hat den Sexualtrieb als einziges persönliches Gebot an die Menschen gegeben: „Seid fruchtbar und mehret euch“.