"Rute"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?

Die Rute - ein Bündel Birkenreiser

Die Rute war über Jahrhunderte das beliebteste Werkzeug, um Körperstrafen zu vollziehen – von den Klöstern über das Zuchthaus und die Schule bis hin zur häuslichen Erziehung, also beim Hauspersonal und bei den Kindern. Geschlagen wurde mit einer aus blattlosen Birkenreisern gebundenen Rute unterschiedlichen Umfangs, die stets feucht gehalten werden musste, damit sie nicht zerbrach.

Von der Rute zum Rohstock - die Schicklichkeit

Die Wirkung der Birkenrute ist so schwach, dass man nicht durch die Kleidung hindurchschlagen kann –, um wirkliche Schmerzen zu erzeugen. Man musste als stets auf den nackten Körper schlagen. Im 19. Jahrhundert kamen Bedenken dagegen wegen der Schicklichkeit auf. Schon bald löste deshalb der Rohrstock die Rute ab, da mit ihm auch durch die Kleidung hindurch schmerzhaft geschlagen werden kann. Zudem ist die Pflege von Rohrstöcken leichter als die von Birkenruten.

Heute ist die Rute noch als „Beigabe“ zu Besuchen des Nikolaus oder des Weihnachtsmannes gebräuchlich – dabei handelt es sich aber nicht um echte Birkenruten, sondern um Nachbildungen, mit denen lediglich gedroht wird.

Die Rute in der Erotik - die intime Bestrafung

In der Erotik gilt die Rute als die „feminine Form“ der Bestrafung. Sie kann wesentlich länger und intensiver angewendet werden als der Rohrstock, weil mit ihr flächiger geschlagen werden kann. Auch die Empfindungen sind von völlig anderer Art. Besonders die lange, intime Phase einer Peitschung mit der Rute erlaubt den Spielern, sich intensiv in das Geschlagenwerden einzufühlen und daraus eine Art Kunstform zu entwickeln – die Schwierigkeit ist freilich, heute geeignete Birkenreiser zu bekommen.

• Englisch: Birch
• Synonyme: Birkenrute, Strafrute.