"Freiwilligkeit"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?
Die Frage, ob Menschen grundsätzlich über einen "Freien Willen" verfügen, kann nur philosophisch beantwortet werden. Im Allgemeinen genügt zur Betrachtung der Sexualität, dass Menschen eine Wahlmöglichkeit haben - sich also zwischen verschiedenen Möglichkeiten nach eigenem Willen entscheiden können.
Freiwilligkeit der Aufnahme von Beziehungen
Dies ist der Grundstock der heutigen freien Partnerwahl - nicht der Vater bestimmt, mit wem Beziehungen aufgenommen werden können, sondern die Frau selbst. (Männer hatten schon immer das Recht, mitzubestimmen).
Freiwilligkeit dauerhafter Bindungen
Umstritten ist, wie frei oder unfrei man hinsichtlich der Sexualität in dauerhaften Bindungen ist (beispielsweise also in Ehen). Eigentlich bestehen Vertragsbindungen, Bindungen nach dem bürgerlichen Recht und die Bindungen an moralische Vorstellungen (Kirche, Sakrament der Ehe). Derzeit (Anfang des 21. Jahrhunderts) wird heftig über Seitensprünge diskutiert. Dabei ergibt sich die Frage, ob Seitensprünge "das kleiner Übel" im Vergleich zu Scheidungen sind.
Freiwilligkeit des Geschlechtsverkehrs
Grundsätzlich ist in unserer Gesellschaftsordnungen (auch der Rechtsordnung) nur der freiwillige Geschlechtsverkehr sanktioniert. Jede Art von Zwang oder Nötigung sind sowohl verpönt wie auch verboten. Indessen gibt es Diskussionen über die Frage, wo die Verführungskunst aufhört und die Nötigung beginnt. Allgemein wird angenommen, dass es hier einen Graubereich gibt, vor allem, wenn Alkohol und Drogen im Spiel sind.
In vergangenen Zeiten gaben vor allem junge Mädchen oft an, sie seien von ihren Freunden bedrängt worden, in den Geschlechtsverkehr einzuwilligen. Da sich dieses "Bedrängen" offenbar nicht vermeiden ließ, gab es zahlreiche Tipps für junge Mädchen, wie man sich dieser Situation entziehen konnte.
Freiwilligkeit der Prostitution
Das Thema wird vor allem in Deutschland, aber auch in Schweden (aus anderen Gründen) stark diskutiert. Während man einerseits von einem größer werdenden Anteil sich völlig freiwillig (also auch nicht aus Not) prostituierender Frauen ausgeht, wird andererseits häufig behauptet, dass es mehr "Zwangsprostitution" gäbe.
Freiwilligkeit in besonderen Beziehungen (BDSM)
Die BDSM-Szenerie lässt sich nicht unbedingt in die Karten sehen. Früher ging man davon aus, dass die Frauen in Flagellanten- und Fetischistenkreisen entweder bezahlt oder aber rekrutiert wurden. Heute will man wissen, dass Frauen gerne und freiwillig in solche Kreise einsteigen und auch feste BDSM-Beziehungen eingehen. Auch bei Männern muss diese Frage selbstverständlich neu gestellt werden, seit sich herausgestellt hat, dass Männer sich vor allem zu Beginn einer BDSM-Beziehung gerne "versklaven" lassen.
Die Wirklichkeit der BDSM-Beziehungen scheint jedoch oft zu sein, dass man sich entweder immer tiefer hinein begibt - oder vom Partner verlassen wird. Damit wäre die Freiheit in solchen Beziehungen allerdings stark eingeschränkt.
Auf in die Praxis:
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