"Erzsébet Báthory - Elizabeth Bathory"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?
Wie konnte die historische Mädchenmörderin Erzsébet Báthory zur Leitfigur mancher junger Frauen von heute werden? Es scheint, es sei der Geruch freier sexueller Ausschweifungen, der den Kult nährt.
Historische Sicht
Am 30. Dezember 1610 wurde sie entlarvt: Erzsébet Báthory, eine reiche ungarische Gräfin, erwies sich als Massenmörderin von 650 jungen Mädchen. An diesem Tag nämlich verschaffte sich eine Gruppe von Soldaten Einlass in das geheimnisvolle Schloss Cseithe. Selbst die Männer jener Zeit, die einiges an Tod und Verderben zu sehen bekamen, waren entsetzt über das Maß der Grausamkeit: Schon in der Eingangshalle fanden sie ein Mädchen, das soeben ermordet in ihrem Blut lag, und bald darauf ein weiteres, das zwar schwer zerstochen, aber noch am Leben war.
Doch im Verlies warteten noch weitere Opfer, von denen einige bereits erheblich gefoltert waren. Sie alle waren Opfer der blutigen Gräfin, die es liebte, junge Landmädchen ( vermutlich aus lesbischer und sadistischer Begierde zu foltern, zu schlachten und sich schließlich an ihrem Sterben zu ergötzen.
Historisch ist nicht belegt, dass die Bathory in Jungfrauenblut gebadete hat, um jung und schön zu bleiben. Unter dem Schloss fand man etwa fünfzig weitere Mädchenleichen, doch als es zum Prozess kam, wurden sechshundertfünfzig Namen genannt. Angeblich mordete die Bathory, weil sie sich vom Blut der Mädchen ewige Schönheit erhoffte - dies erklärt aber nicht die grausamen Foltern, von denen im Prozess berichtet wurde - vielmehr genoss die Bathory ganz offensichtlich das Leid der jungen Mädchen aus einer sadistischen, lesbisch-erotischen Wonne.
Versuch der historischen Reinwaschung
Eine gewisse Veredelungstendenz unter Historikern der Neuzeit versucht, die Verbrechen der Herrschenden und des Klerus der damaligen Zeit kleinzureden. So wurde es jetzt auch bei der Bathory durch László Nagy versucht. Ob der Wahrheitsfindung damit gedient ist, muss bezweifelt werden.
Die Blutgräfin als Filmlegende
In die Filmgeschichte ging sie mehrfach ein: Als ihr historisches Selbst, als Untote im belgischen Seebad Ostende oder als Urmutter aller weiblichen Vampire, die Hollywood reichlich mit blutigen Mündern und Messern sowie bluttriefenden Körpern versehen hat. Die Bathory war und ist ein Symbol weiblicher erotischer Grausamkeit, und nicht wenige junge Mädchen treiben einen Kult um ihre Person: Sie geben sich geben sich ihren Namen, kleiden sich wie sie und demonstrieren sexuelle Unabhängigkeit: Als Verkörperung des Verruchten, der Lust, des Schmerzes und der am Verderben orientierten Femme Fatale.
- Andere Schreibweisen: Elisabeth.
Auf in die Praxis:
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