"BDSM Historisch bis heute"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?
BDSM - die Entwicklung
Rein historisch sind so gute wie alle BDSM-Liebhaber Fetischisten, Fesselungsliebhaber, Flagellanten oder Spieler in besonderen erotischen Rollen.
Keine Lebenseinstellung
BDSM war und ist kein Begriff, der für eine einheitliche Lebens- und Sexualeinstellung steht. Seine Mitglieder praktizieren auch nicht unbedingt, was uns die Buchstaben B, D, S und M oder die Buchstabenkombinationen SM oder DS uns weismachen wollen. BDSM ist ein Kunstwort, ein Notbehelf, der wie ein Pflaster auf der Wunde liegt, dass Menschen im BDSM miteinander verwurstet werden, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben.
Oft nur eine Art Freizeitgestaltung
Die BDSM-Praktiken waren und sind – namentlich in England – oft bestenfalls eine Art Spleen. Im Gegensatz zu den Behauptungen der BDSM-Kommune ist die Sache nur für wenige Mitglieder ein „Lebensstil“ und für noch weniger die ausschließliche soziale Umgebung, in der sie sich bewegen, sondern eher ein etwas merkwürdiges Hobby, das sie aus der Masse heraushebt.
Die sexuelle Emazpation schuf auch die BDSM-Bewegung
Die BDSM-Bewegung entstand aus einer sexuellen Emanzipationsbewegung. Verschiedene Gruppen, allen voran die Gummiliebhaber, die Fesselliebhaber, die Transvestiten und die Flagellanten, wurden als pervers abgestempelt und nicht selten wegen ihres Verhaltens diffamiert. Der Gedanke, gemeinsam an die Öffentlichkeit zu gehen und dabei ein „BDSM“-Konzept zu entwickeln, wurde aus der Not geboren – nicht aus einem wirklichen Zusammengehörigkeitsgefühl. Der Mensch, der durch sein einseitiges Verhalten alle Menschen sozial vor den Kopf stößt, findet auf Dauer auch in der BDSM-Kommune keinen Rückhalt, sei er nun Sadist oder der Zehenliebhaber.
Aufstieg und Fall der BDSM-Bewegung
Nachdem die Szenerie während der 1990er Jahre regen Zulauf hatte, ist es in den letzten Jahren ein bisschen stiller um die sogenannte „Bewegung“ geworden. Zwar wirkt die „Schönheit des Fetisch“ noch immer, aber die sensationellen Empfindungen sind abgestumpft. Man ist nicht mehr in erster Linie Fetischist oder BDSM-Liebhaber, sondern ein erotischer Mensch, der unter anderem auch von seinem Fetisch getrieben wird – aber weder immer noch überall – und schon gar nicht mehr so oft öffentlich.
Die verbleibende Szenerie ist verkrustet. Wie bei so vielen anderen Organisationen auch wurden in den BDSM-Kreisen alle Ziele erreicht, und jede Form der Öffentlichkeitsarbeit wurde inzwischen erfolgreich zum Ende gebracht – man hat einfach keine neuen Ziele mehr. Zudem stört der Feind im eigenen Lager, von dem man sich dennoch nicht distanzieren mag: Splittergruppen fordern wesentliche härtere Praktiken – und sie erwarten, dass die offiziellen Sprecher der BDSM-Szenerie dazu stehen.
Das können sie aber nicht – denn die „Neuen“ gehen nicht nur hart an die Grenze der Kriminalität, sondern überschreiten sie gelegentlich sogar. Wer nicht „SSC“ spielt, kann stets verdächtigt werden, außerhalb der verbindlichen gesellschaftlichen Normen zu spielen, die kein Mensch straflos überschreiten darf.
Was bleibt: das Geschäft mit BDSM
BDSM ist vor allem zu einem gigantischen Geschäft geworden, in dem mit Vorrichtungen, Geräten, Kleidung und Accessoires viel Geld verdient wird. Daneben existiert ein gewaltiger Markt für BDSM-Pornografie aller Schattierungen sowie für erotische Dienstleistungen, die von einer speziellen Art von Dienstleisterinnen (Herrinnen, Dominas) erbracht werden.
Auf in die Praxis:
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