"Abwertung"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?
Männer neigen dazu, über Frauen abwertend zu reden und belegen sie mit allerlei Begriffen, die nicht eben schicklich sind. Das Gleiche gilt auch für Frauen, die untereinander Männer gelegentlich abwerten, um sie alsbald wieder gegenüber Freundinnen über den grünen Klee zu loben. Häufig versuchen Verliebte, deren liebe (noch) nicht erwidert wird, den in Aussicht genommenen Partner oder die Partnerin vor anderen herabzusetzen und sich so vorerst selber vor einer möglichen Enttäuschung zu schützen, wozu das Erotische Lexikon von 1964 schreibt "dadurch bremsen sie ihre eigene Libido, die sie unbewusst fürchten".
Abwertung im Privatbereich
In neuer Zeit gehört bei vielen Paaren das Abwerten zum Liebesspiel, indem sich die Partner gegenseitig damit anstacheln, nichts als "geile Subjekte" zu sein. Erfolgreiche Männer und Frauen empfinden bisweilen Lust, sich in zu unterwerfen und sich dabei als nichtsnutzige Objekte abwerten zu lassen.
Abwertung in der Öffentlichkeit
Diese Varianten werden von gewissen Medien zwar verurteilt, gehören aber zur freien Entfaltung der Persönlichkeit. Eine ganz andere Frage ist, wo die Menschenwürde im öffentlichen Bereich endet. Während manche Moralisten befürchten, schon die Darstellung nackter Brüste sei eine "Abwertung", sehen andere auch in öffentlich zugänglichen Darstellungen "härterer" Rollenspiele noch keine Abwertung. Hingegen werden Menschen eindeutig abgewertet, wenn sie in pornografischen Vergewaltigungsszenen die Opferrolle einnehmen. Auch einige andere pornografische Darstellungen stehen im Verdacht der Abwertung, insbesondere von Frauen.
Würdigung und Kritik der Abwertung
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass deutsche Gerichte entschieden haben, dass Striptease-Shows (auch solche, bei denen ein begrenzter körperlicher Kontakt mit der Dame oder dem Herrn möglich ist) keine Abwertung im Sinne des Gesetzes ist, während eine Peepshow deshalb eine Abwertung ist, weil sich Zuschauer und Darstellerin nicht sehen können und die Damen dadurch zu bloßen Objekten der Begierde werden.
Abwertung der Frau - Kulturell
Kulturell hat die Abwertung der Frau eine reiche Tradition in der sogenannten abendländischen Kultur, und zwar sowohl im Judentum wie auch im Christentum. Es ist keinesfalls bewiesen oder auch nur annähernd beweisbar, dass "unser" Christentum die Frau wieder auf die gleiche Stufe gehoben hat wie den Mann. Die Abwertung der Frau in der Realität ging aber immer mit einer Verherrlichung ihrer Dienste als Ehefrau, Mutter und Morallehrerin der Kinder einher. Da diese "Dienste" weder für Männer noch für Frauen akzeptabel waren, entstanden stets "Subkulturen", in denen die Frau erotisch begehrt wurde - und teilweise auch die eigene Begierde ausleben konnte.
Auf in die Praxis:
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