Lügen über Prostitution auf Schwedisch
Ein Artikel von Sehpferd - © 2008 by sehpferd
Was Extremisten unter den Frauenrechtlerinnen und sozialdemokratische Parteigänger gemeinsam bewirken können, beweist das Beispiel Schweden: Dort gibt es keine Prostitution, weil sie verboten ist. Wer es dennoch tut, bleibt straffrei, aber der feministische Traum wird verwirklicht: die Strafe wird dem Freier auferlegt - zunächst eine Geldstrafe, aber in den Knast kann man auch kommen: Bis zu sechs Monaten sollen hartnäckige Freier aus dem Verkehr gezogen werden. Die Frauenverbände, Bürgervereine und Polizisten applaudieren, und natürlich stimmen auch die Sozialarbeiter(innen) mit ein. Punkt. Endlich ein Land mit Rückgrat. Oder doch nicht? Schwedische Wahrheiten sind einfach: Was man nicht mehr sieht, das existiert auch nicht mehr, und über den Rest schweigt man aus Angst vor Konflikten. Zum Beispiel der, dass manche bürgerliche Frau den Beruf der Hure nebenbei ausübt.
Verboten und "Punkt"? Man muss Schweden kennen, um den "Punkt" richtig zu deuten. Denn eines ist sicher: In Schweden existiert von vornherein nicht, was nicht existieren darf, und über den Rest, der vielleicht dann doch noch existiert, leistet man sich keine Konflikte: Jedermann weiß, dass die Prostitution in Schweden nicht ausschließlich "in erkennbarer Straßenprostitution" besteht, aber jeder geht davon aus, dass die Prostitution beendet ist, wenn man die Straßenmädchen nicht mehr sieht: schwedische Logik.
Feministische Parlamentarierinnen haben keine Ahnung von Huren
Es ist eine gehörige Portion bürgerliche Arroganz nötig, um solche Gesetze zu erlassen: Parlamentarierinnen sind (oder waren) in der Regel nie Prostituierte, gehen aber selbstverständlich davon aus, dass sich alle sexuellen Dienstleister in der Opferrolle befinden. Auch die Sozialbehörde SOS Schweden (Socialstyrelsen) ist vorsichtig, weist aber dennoch darauf hin, dass "ein Vergleich zwischen 1998 und 1999 keinen radikalen Wandel erkennen lässt" - man führt lediglich an, dass Straßenprostitution "vorübergehend" zurückgegangen sei, während die verdeckte Prostitution im Vergleichszeitraum "leicht gestiegen" sei - kein Vergleich zu den Jubelzahlen, die andere Autoren (und vor allem Autorinnen) veröffentlichen: Danach ist die Prostitution "signifikant" zurückgegangen.
Ein Gesetz wird schön geredet
Die Wahrheit ist einfach: das 1991 in Kraft getretene Verbot hat "wahrscheinlich dazu geführt, dass sowohl Prostituierte wie Kunden weniger offensichtliche Wege gefunden haben, in Kontakt miteinander zu treten", schreiben Berichterstatter der Europäischen Union. Eine Studie, die in Schweden durchgeführt wurde, hat durchaus den gleichen Tenor, formuliert aber zurückhaltender - und deuten die Manipulation in einem Nebensatz an: "Die meisten unserer wichtigen Informanten aus Polizei und Sozialarbeit befürworten das neue Gesetz - dies muss man auch bei den Antworten berücksichtigen."
Keine Hurenidentität - keine Prostitution
Ebenso vorsichtig wird auch formuliert, dass sich die Prostitution in Schweden nicht hat abschaffen lassen: Straßenprostitution würde viel zu sehr in den Vordergrund gerückt - der Rest läge ohnehin im Nebel. Vielleicht auch deswegen: Viele Frauen in Schweden prostituierten sich schon immer heimlich: Die größte Gruppe, so orakelt "SOS", würde sich nur "bei besonderen Gelegenheiten" prostituieren, was im Klartext heißen könnte: Diese Frauen haben gar keine Hurenidentität, sondern verstecken ihren kleinen Gelegenheitsjob hinter einer festen bürgerlichen Fassade.
Dennoch wird Schweden immer wieder als Vorbild hingestellt: Prostitution sei ein "Akt der Gewalt" gegen Frauen, und es sei richtig, die Männer, die solche Dienste erkaufen wollten, zu bestrafen. Die Moraldienerinnen, die so etwas vertreten, sollten sich einmal die Akten der Polizei vergangener Jahrhunderte ansehen: Dort, wo Prostitution legal verhindert wird, steigt die illegale Prostitution, und mit ihr die Gefahr für die Huren wie auch für die Kunden - von der Übertragung von Geschlechtskrankheiten einmal ganz abgesehen.
Doch auch hier ignorieren offizielle schwedische Stellen den Tatbestand, ja, die Tatsachen werden einfach verdreht: Da wird behauptet "Straßenprostitution sei extrem rückläufig", "Polizeiquellen würden eindeutige Zahlen vorlegen" und anderer Unsinn - die Zahlen selbst findet man nirgendwo, und wenn - dann stammen Sie wieder aus "Polizeiquellen". Und immer wieder wird die alte Leier aufgelegt "Frauen muss eine Chance gegeben werden, da herauszukommen, man muss ihnen eben eine Berufsausbildung geben", heißt es dann. Wieder wird so getan, als ob "wir da oben" bestimmen, was für "die da unten" gut ist, und dazu wird auch die Wahrheit beliebig verbogen: Schließlich hat jede "bessere" Prostituierte einen erlernten Beruf - und viele üben ihn sogar ganz offiziell aus.
ie neue Dioppelmoral in Schweden - wie die BRD in den 50ern
Doch die Hauptsache daran scheint zu sein, dass Schwedens Frauenrechtlerinnen nun gut schlafen können: Ihre Männer wissen ohnehin, wo die Honigtöpfchen noch kräftig sprudeln. Prostitution ist ja der Vollzug des Geschlechtsaktes (oder etwas Gleichwertigem) gegen Bezahlung - doch was, wenn gar kein Geschlechtsakt stattfindet? Oder keine Bezahlung?
Die deutschen Huren, die sich in den 50er Jahren in den besseren Kreisen herumtrieben, nahmen selbstverständlich "offiziell" kein Bargeld - es sei denn, man legte es einfach auf das Nachttischchen, bevor man sich der Dame näherte.
Die Doppelmoral blüht inzwischen wieder in Schweden
Die Erfahrungen mit dem "Prostitutionsverbot" in Schweden zeigen inzwischen wieder die typische Doppelmoral dieses Landes: Man verbietet die Prostitution, aber man geht zur Hure. Die Schweden sind inzwischen sehr zufriedend damit: Ihre Straßenprostitution, ohnehin hauptsächlich in den wenigen großen Städten Schwedens betrieben, ist stark zurückgegangen, und die offizielle Prostitution in Bars ist so gut wie verschwunden.
Der Grund für das Verschwinden der Barprostitution ist einfach: Es ist in Schweden ja nicht verboten, eine Hure zu sein, sondern bestraft wird nur, wer eine Hure anspricht - eine alte feministische Extremforderung. Die Huren haben nun allerdings Wege gefunden (wie zu erwarten war), dass man sie nicht ansprechen muss: Die Barprostitution findet inzwischen mit der guten Tarnung von Blind Dates statt: Man verabredet sich mit der Hure im Internet, und sie kommt dann in eine Bar, wo man noch ein Glas Sekt trinkt, bevor man die Lagerstadt für ein Stündchen mit ihr teilt. Damit ist der schwedische Grundsatz ", was man nicht unmittelbar sieht, existiert auch nicht" wieder erfüllt, und die Kampffeministinnen, die in Schweden durchaus energiegeladene Kämpfe gegen Freier führten, sind wieder zufrieden
Warum belügen sich die Schweden selbst?
Sozialdemokratie in Schweden:
Möglichst alles staatlich regeln, dem Bürger wenig Gestaltungsraum überlassen. Da selbstständige Huren zu den Personen gehören, die freie Gestaltungsspielräume haben (sie zahlen in Schweden keine Steuern) sind sie auch Gegenstand staatlichen Misstrauens.
Schwedische Kirchen:
Vor allem die lutherische Kirche (die in Schweden und Finnland dominiert) wendet sich strikt gegen jede Form von Prostitution, nimmt sich aber der Huren an, weil dies auch der Religionsstifter tat. Die lutherisch-christliche Auffassung gilt als der eigentliche Motor des Prositutionsverbots.
Bürgerliche:
Die bürgerlichen Kreise, die fast identisch mit den lutherischen sind, versuchen vor allem, Prostitution zu verbannen oder zu verstecken. Dabei sind es gerade die Männer aus diesem Personenkreis, die zu den traditionellen Hurenkunden gehören. Bürgerliche Frauen hingegen haben genau das Hurenbild, das auch die Minsiterin für Gleichstellung hat: arme, ausgebeutete Frauen, die nie einen richtigen Beruf gelernt haben.
Freizügiges Schweden nur bei "sauberem Sex":
Während in Schweden allgemein üblich ist, die Sexualität nicht anders zu behandeln als andere Bedürfnisse, ist jede Form von Erotik verpönt: Ein Widerspruch, der letztendlich dazu führt, dass sich Frauen und Männer recht bald im Bett langweilen. Auch die staatlich verordnete "Gleichheit" führt immer mehr dazu, dass sich das "offizielle" Schwedenbild vom inoffiziellen immer mehr unterscheidet: Wer mit Frauen in mittleren Jahren spricht, kann bald erkennen, wie tief der erotische Frust sitzt.
Die Initiatorin:
In Deutschland würde man sie wahrscheinlich als "Kampfemanze" bezeichnen: Die inzwischen gefeuerte schwedische Ex-Gleichstellungsministerin Margareta Winberg speit nämlich Gift und Galle, wann immer das Thema "Prostitution" berührt wird. Dabei nutzt die altgediente, 1947 geborene Sozialdemokratin jedes Klischee, um ihren Huren- und Freierhass öffentlich zu verbreiten - nach ihrer Auffassung ist "Prostitution eine Schändung der persönlichen Integrität und der menschlichen Würde". Es wäre nun nicht so schlimm, wenn die Ministerin nur in Schweden Emotionen frei setzen würde - doch sie hat längst ihre Nachbarn im Visier und attackiert neuerdings vor allem Deutschland, weil man hier aus Huren ganz legale Steuerzahler mit einem anerkannten Gewerbe machen will.
Auf in die Praxis:
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