"Fetisch"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?
Fetisch allgemein
Ein Fetisch ist ursprünglich die Bezeichnung für einen Gegenstand, dem magische Kräfte zugeschrieben wurden.
Fetisch in der Sexualität
Erst 1887 führte Alfred Binet diesen Namen in die Sexualität durch sein Werk „Der Fetisch in der Liebe“ ein. Zunächst wenig beachtet wurde der Begriff in der ersten Blütezeit der Psychoanalyse zu einem viel beachteten Thema, da es nicht nur Wissenschaftler, sondern auch das Volk interessierte. Während man noch Mitte des 20. Jahrhunderts alle Arten des Fetischismus als gleichermaßen „krankhaft“ ansah, gab es gegen Ende des Jahrhunderts einerseits durch die „Sexuelle Revolution“, andererseits durch den Verfall der Bedeutung der Psychoanalyse, einen Wertewandel.
Beispiel: 50er Jahre, 20. Jahrhundert: „Fetischismus – sexuelle Perversion, bei der ein einzelnes Körperteil … oder ein Kleidungsstück venerische Gelüste wecken können.“.
Beispiel heute: (Wikipedia, englisch): „Von Fetischismus spricht man, wenn Menschen aus Stoffen und toter Materie eine sexuelle Erregung gewinnen (…). Auch Körperteile können der Gegenstand von Fetischismus sein (Teilanziehung) wenn der Körperteil, den der Fetischist vorzieht, wichtiger wird als der sexuell begehrte Mensch wird. Fetischismus kann als Fehlverhalten gesehen werden oder aber auch als Faktor, der Beziehungen erotisch verstärkt“.
Unabhängig von immer noch sehr unterschiedlichen Definitionen trennt man heute zwischen der Anziehung (meist weiblicher) Körperteile und der Bekleidung, die eine Person am Leib trägt als Fetische und den Fetischen, die verehrt werden, ohne dass die Person anwesend ist.
Bedeutungsverlust der Psychoanalyse
Nachdem sich die Psychotherapie mehr als ein halbes Jahrhundert sicher sein durfte, das Definitionsrecht an "sexuellen Perversionen" und damit auch am Fetischismus zu haben, ist dies heute entfallen. Was der Volksmund als "Fetisch" bezeichnet, gilt heute nicht einmal mehr als Behandlungswürdig - nur schwere Störungen der Persönlichkeit oder des Geschlechtslebens werden noch behandelt, wenn echter Fetischismus die Ursache ist.
Unsere Definition:
'Ein Fetisch ist ein Gegenstand, der Liebe, Sex oder Erotik repräsentiert und der an Stelle der Frau (seltener des Mannes) als erotische Stimulanz genommen wird. Heute gilt auch ein Körperteil der Frau, das im Leben besonders verehrt wird (z.B. die Brüste) oder ein Gegenstand, den die Frau bei der Liebe am Körper trägt und der dadurch erregend wirkt, als Fetisch (z.B. aufregende Wäsche). Wie alle sexuellen Übertreibungen, kann ein Fetisch so beherrschend werden, dass der das Sexualleben und die Zufriedenheit stört - dann ist eine Behandlung angesagt.'
Auf in die Praxis:
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